Die Viktoria bleibt ihrer Rolle als Favoritenschreck in der 2. Bundesliga Nord/Mitte treu. Auch beim Tabellenführer FSV Erlangen-Bruck entführte sie wieder einen Punkt. In einem eher mäßigen, aber bis zur letzten Kugel spannenden Mittelfrankenderby, erkämpften sich die Fürther durch den Gewinn von vier direkten Duellen ein 4:4. Die zwei Punkte fürs bessere Mannschaftsergebnis (3447:3370) gingen dabei deutlich an die Gastgeber.
Den besseren Start im Derby erwischten allerdings die Gäste. Die Fürther Jens Maier und Jens Luger gewannen gegen Michael Ilfrich und Michal Bucko nicht nur den ersten Satz, spätestens nach der dritten Bahn schien sich schon eine kleine Sensation anzubahnen. Maier hatte gegen Ilfrich mit 2,5:0,5 Satzpunkten den Mannschaftspunkt bereits sicher und auch Luger lag gegen Bucko mit 2:1 Sätzen und 19 Kegeln im Gesamtergebnis vorne. Doch die beiden Erlanger kamen im vierten Satz noch einmal zurück. Bucko holte sich mit 167:131 deutlich den letzten Satz und damit bei 2:2 Satzpunkten mit 576:559 Kegel noch den Mannschaftspunkt gegen den Fürther Luger. Auch Ilfrich konnte auf der letzten Bahn noch etwas für das Gesamtergebnis tun und machte trotz einer 1,5,:2,5 Niederlage gegen Maier ein Plus von 25 Kegeln (578:553).
Im Mittelabschnitt erkämpfte Dominik Gubitz mit einer starken Leistung gegen den Brucker Zdenek Kovac mit 3:1 Sätzen und 585:583 Kegeln den zweiten Fürther Mannschaftspunkt. Dagegen hatte der Erlanger Alexander Kern leichtes Spiel mit Thomas Wachtler. Der Viktorianer blieb weit unter seinen Möglichkeiten und musste schließlich den Punkt deutlich mit 1:3 Sätzen und 518:561 Kegeln Kern überlassen. Im Gesamtergebnis lagen die Hausherren bereits mit 83 Kegeln in Front.
Im Schlussabschnitt kamen die Erlanger besser aus den Startlöchern. Im Duell der beiden Kapitäne lag der Brucker Heiko Gumbrecht nach der Hälfte mit 1,5:0,5 Satzpunkten und 15 Kegeln in Front. Der Fürther Florian Möhrlein konnte nach einer schwachen ersten Bahn mit starken 170 Kegeln im zweiten Durchgang gegen Uwe Dirian immerhin ausgleichen. Dennoch schien alles auf einen Erlanger Sieg hinauszulaufen, denn im Gesamtergebnis lagen sie bereits über 100 Kegel in Führung. Aber vor der letzten Bahn war dann aus Fürther Sicht wieder ein Unentschieden im Bereich des Möglichen. Zwischen Gumbrecht und Schnetz stand es 1,5:1,5 und Möhrlein lag gegen Dirian mit 2:1 Sätzen vorne. Doch dann zogen die beiden Brucker auf der letzten Bahn im Vollenspiel noch einmal an. Gumbrecht führte 95:75 gegen Schnetz und auch Dirian hatte mit 97:86 Möhrlein im Griff. Trotzdem steckten die beiden Fürther nicht auf und lieferten ein fantastisches Abräumspiel. Dafür wurden sie am Ende mit dem Gewinn der beiden Mannschaftspunkte belohnt. Möhrlein siegte mit 3:1 Sätzen und der Tagesbestleistung von 588:581 Kegeln gegen Dirian und Schnetz hatte schließlich mit 2,5:1,5 Sätzen (567:568) auch knapp die Nase vorne.
Fürth’s Kapitän Matthias Schnetz war nach der Partie natürlich zufrieden, zumal die eigene Taktik aufgegangen ist. „Einen Punkt im Derby erkämpft, damit kann man zufrieden sein“, resümierte Schnetz. „Unsere Aufstellung war genau auf dieses Szenario ausgerichtet. Unser Ziel war es heute vier direkte Duelle für uns zu entscheiden.“