Was ist denn nur mit der Viktoria los, werden sich derzeit Fans und Verantwortliche fragen. Die Dambacher Kegler knüpften im Auswärtsspiel beim starken Aufsteiger TSV Großbardorf nahtlos an die schwache Vorstellung der Vorwoche, die gegen Bamberg das Aus im Pokal bedeutete, an. Bei der 1:7 Niederlage (Gesamtkegel 3318:3563) in Unterfranken enttäuschten die Fürther erneut.
Einzig ihr Kapitän Matthias Schnetz konnte diesmal überzeugen. Er war es auch, der mit einem 3:1-Satz-Sieg und starken 619:588 Kegel gegen Marco Schmitt sein Team nach dem ersten Drittel im Spiel hielt. Obwohl der Fürther Jens Maier den Mannschaftspunkt mit 1:3 Sätzen seinem Gegenspieler Pascal Schneider überlassen musste und dabei mit 538:584 auch viel Boden fürs Gesamtergebnis verlor, lagen die Gäste nur mit 15 Kegel zurück. Damit lag die Viktoria durchaus noch im Plan, denn man wollte versuchen durch den Gewinn von vier direkten Duellen zumindest mit einem Remis die Heimreise antreten zu können.
Doch im Mittelabschnitt sorgten die Gastgeber dann bereits für eine Vorentscheidung. Der derzeit wohl stärkste Spieler dieser 2. Bundesliga, der Großbardorfer Christian Helmerich, demonstrierte dann 120 Wurf lang Kegelsport vom Feinsten. Helmerich, der nach einigen erfolgreichen Jahren beim amtierenden Deutschen Meister und Weltpokalsieger RW Zerbst 2015 wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, befindet sich derzeit in einer blendenden Form. Mit 169, 162, 167 und 172 Kegel spielte er von der ersten bis zur letzten Kugel auf konstant hohem Niveau. Er ließ dem Fürther Jens Luger beim 4:0 Sieg mit dem Weltklasseergebnis von 670:542 Kegel keine Chance. Damit waren auch die zwei Punkte für die bessere Gesamtkegelzahl mehr oder weniger vergeben. Aber auch die Hoffnung auf ein Unentschieden mussten die Gäste in dieser Phase der Begegnung begraben. Dominik Gubitz konnte leider die Angebote, die ihm der Großbardorfer Andy Behr machte, nicht nutzen. Trotz 2:1 Führung musste er am Ende den Punkt mit 2:2 Sätzen und 559:572 Kegel Behr überlassen.
Im letzten Spieldrittel passierte dann nicht mehr viel. Nachdem die beiden Fürther Florian Möhrlein und Thomas Wachtler in keiner Phase zu ihrem Spiel fanden, war es ein Leichtes für die Hausherren den Sieg nach Hause zu schaukeln. Möhrlein hatte gegen den starken Patrick Ortloff mit 0:4 Satzpunkten und 547:611 Kegel das Nachsehen. Fürths Wachtler hätte zwar noch etwas Ergebniskosmetik betreiben können, aber am Ende musste auch er sich dem Großbardorfer Stefan Roth bei 2:2 Sätzen mit 513:538 Kegel geschlagen geben.
Die Enttäuschung über die gezeigten Leistungen war sicher nicht nur bei Fürths Kapitän Matthias Schnetz nach der Niederlage groß. „Eigentlich wollten wir nach der Blamage gegen Bamberg mit einer guten Leistung in die Spur zurück finden, aber was hier passierte, gleicht einer Demontage. Dass die Bahn nicht einfach zu bespielen ist, ist klar, trotzdem dürfen solche Ergebnisse nicht passieren. Wir müssen nun zu unserer Stärke aus der Vorbereitung zurück finden und im nächsten Heimspiel punkten. Das Wort „Abstiegskampf“ will ich erstmal noch weit weg schieben.“