Das war’s dann wohl mit der Bundesligazugehörigkeit der Viktoria. Nach der 3:5 Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten um Platz acht, der zweiten Mannschaft des SKC Nibelungen Lorsch, ist die Chance auf den Klassenerhalt wohl nur noch rechnerisch vorhanden. Bei vier Punkten Rückstand auf die Hessen und nur noch drei ausstehenden Spielen schätzt man die Lage bei der Viktoria realistisch ein. „Das würde jetzt schon einem Wunder gleichen, wenn wir nun ausgerechnet in Schweinfurt, beim Tabellenzweiten Bamberg und zuhause gegen Spitzenreiter Amberg gewinnen würden. Wir müssen uns wohl damit vertraut machen, dass unser großer Traum von der Bundesliga nun erstmal vorbei ist“, fällt es auch Fürths Vorsitzendem Uwe Fleischmann sichtlich schwer sich mit dieser Situation abzufinden.
Dabei sah es für die Dambacher im Spiel gegen Lorsch bis nach dem zweiten Spieldrittel richtig gut aus. Matthias Schnetz, Florian Möhrlein und Anton Hoffmann hatten für eine 3:1 Führung und ein Plus von 116 Kegel im Gesamtergebnis gesorgt. Schnetz siegte dabei mit 3:1 Sätzen und starken 608:554 Kegel gegen Manuel Ott, Hoffmann konnte sich bei 2:2 Sätzen mit 580:564 Kegel gegen Michael Schmitt durchsetzen und Möhrlein ließ mit einem klaren 4:0 nach Sätzen (580:527 Kegel) dem Lorscher Swen Wittich keine Chance. Einzig Fürths Routinier Thomas Wachtler war mit seinem Spiel nicht zufrieden und musste seinem Gegner Ralph Müller mit 1:3 Satzpunkten (535:542 Kegel) den Mannschaftspunkt überlassen.
Dennoch machte sich bei den Gastgebern Zuversicht breit, denn der Vorsprung schien komfortabel. Doch die Hessen schickten nun neben Michael Straub, einem ihrer stärksten Akteure, auch noch Jochen Steinhauer, eigentlich Stammspieler der Lorscher Erstligamannschaft, zum ersten Mal in dieser Saison in der zweiten Mannschaft auf die Bahn. Und es kam wie es kommen musste. Bereits nach dem ersten Satz hatten die Gäste den Rückstand im Gesamtergebnis auf 63 Kegel reduziert. Straub spielte dabei überragende 179 Kegel. Auch im zweiten Durchgang verloren die Hausherren, für die Jens Maier und Benjamin Wölfing am Start waren, weiter an Boden. Ganze 30 Kegel betrug jetzt noch der Vorsprung und auch die beiden Mannschaftspunkte schienen sich die Gäste vorzeitig sichern zu können. Während Straub auf hohem Niveau weiterspielte und bereits im dritten Satz gegen Wölfing den Sack zumachte, konnte Fürths Maier eine schwächere Phase von Steinhauer nutzen und sich wieder ins Spiel zurückkämpfen. Dennoch schrumpfte die Führung bis auf 16 Kegel. Maier wehrte sich weiterhin tapfer und erkämpfte sich sogar noch die Chance auf den Gewinn des Mannschaftspunktes. Am Ende reichte es dann doch nicht ganz und er musste sich mit 1:3 Sätzen und 592:601 Kegel Steinhauer geschlagen geben. Zum Matchwinner wurde schließlich Lorschs Michael Straub. Auch im letzten Satz erspielte er sich gegen Wölfing noch einmal ein Plus von 33 Kegel, was seinem Team letztendlich auch die beiden Mannschaftspunkte fürs Gesamtergebnis (3441:3423 für Lorsch) bescherte. Mit der überragenden Tagesbestleistung von 653 Kegel ließ er Fürths Wölfing (528 Kegel) beim 4:0-Satz-Sieg nicht den Hauch einer Chance.
Damit kann die Viktoria wohl auch die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga begraben. Wie bereits eingangs erwähnt, besteht zwar noch eine theoretische Möglichkeit, aber Wunder sind dann doch eher selten.